PM: AGS Bayern bekennt sich zum sog. „Verbrenneraus“ --> Das EU-Regelwerk hilft KMU denn es ist technologieoffen und schafft Planungssicherheit

AGS Bayern setzt sich für nachhaltige Innovation ein
AGS Bayern setzt sich für nachhaltige Innovation ein (Canva)

24. September 2025

Während Deutschland noch über das genaue Datum des Verbrenner-Endes debattiert, ist die Entscheidung für die Zukunft der Mobilität längst an einem ganz anderen Ort gefallen – dort, wo heute bereits ein Drittel aller Autos produziert wird. Die AGS Bayern hat sich heute klar zum sog. EU-Verbrenneraus positioniert und erklärt, warum die Diskussion um 2035 versus 2040 die eigentlichen Marktdynamiken übersieht.

"Planbare Regeln und der klare Kurs auf emissionsfreie Neuzulassungen sind der Doppelmotor für mittelständische Innovation: Sie geben Sicherheit für Investitionen und schaffen gleichzeitig einen wachsenden Markt für neue Produkte und Dienstleistungen – von der Ladeinfrastruktur bis zum elektrifizierten Handwerk", so Michaela Mellinger, Mitglied des Vorstands der AGS Bayern. Die AG betont, dass das EU-Regelwerk technologieoffen bleibt und neben Batterieautos auch Brennstoffzellen- und E-Fuel-Fahrzeuge ermöglicht, während gleichzeitig die nötige Planungssicherheit für KMU geschaffen wird, die von der Transformation zu E-Mobilität und erneuerbaren Energien profitieren.

Für persönliche Gespräche und vertiefende Informationen zu diesem Thema stehen wir interessierten Gruppen gerne zur Verfügung.

Pressemitteilung:

AGS Bayern bekennt sich zum sog. „Verbrenneraus“ Das EU-Regelwerk hilft KMU denn es ist technologieoffen und schafft Planungssicherheit

Die aktuelle Diskussion um das genaue Datum ist überzogen – der Markt treibt den Wandel, der Leitmarkt ist Asien, der in dieser Richtung uns schon weit vorausgeeilt ist.

Die AGS Bayern unterstützt das EU Ziel, ab 2035 nur noch Neuwagen ohne CO₂ Ausstoß zuzulassen, weil der Rechtsrahmen technologieoffen bleibt und Investitionen gerade für KMU verlässlich planbar macht. Gleichzeitig zeigt die globale Marktdynamik, dass sich der Antrieb der Zukunft bereits in Richtung batterieelektrisch verschoben hat, während Produktion und Absatzschwerpunkte klar in Asien liegen. Hier gilt es, Marktanteile durch Akzeptanz dieser Veränderungen wieder aufzuholen. Dass die deutsche Automobilindustrie dies beherrscht, hat sie eindrucksvoll auf der letzten IAA in München bewiesen.

Warum technologieoffen? Die EU verschärft die CO₂ Flottenziele bis 2035 auf 00 g/km am Auspuff und ermöglicht damit faktisch nur Neuzulassungen ohne Emissionen, gleichzeitig wird an einer eigenen Fahrzeugkategorie für ausschließlich mit E Fuels betriebene Verbrenner gearbeitet, was den Rahmen ausdrücklich technologieoffen hält. Neben reinen Batterieautos sind damit auch Brennstoffzellenfahrzeuge möglich, und die geplante „e fuels only“-Klasse schafft eine regulierte Nische für synthetische Kraftstoffe jenseits fossiler Optionen. Auch Plugin Hybride sind möglich, solange sie die entsprechenden synthetischen Kraftstoffe verarbeiten können.

Debatte 2035 vs. 2040 Die aktuelle Diskussion um das geplante Ende der Neuzulassungen fossiler Verbrenner in der EU ist bei genauerem Hinsehen völlig überzogen, weil der Markthochlauf der E Mobilität den Takt vorgibt, nicht das Kalenderdatum. Herbert Diess betonte sinngemäß, dass der weltweite Leitmarkt für E Mobilität China sei – eine Entwicklung, die die Relevanz exakter Ausstiegsjahre in Europa relativiert, weil die Entscheidung für batterieelektrische Antriebe industrie- und nachfrageseitig bereits gefallen ist. „Der weltweite Leitmarkt für E Mobilität werde China sein, auch wegen der Größe – das müsse man anerkennen“ (Herbert Diess in der ZDF Sendung „Markus Lanz“, zusammengefasst). Diese Einordnung unterstreicht, dass industriepolitische Weichenstellungen in Europa den globalen Trend flankieren, ihn aber nicht mehr umkehren, da die Skalierung und Innovationsdynamik in Asien bereits Tempo und Richtung vorgeben.

Wir von der AGS Bayern vertrauen auf die Innovationsfähigkeit dieses Landes, die gesteckten Ziele bis 2035 zu erreichen. Gerade durch KI wird sich diese Innovationsfähigkeit zusätzlich beschleunigen. Es geht aus unserer Sicht daher um die Entscheidung, weiter als Autoland relevant zu bleiben oder immer mehr an Marktvolumen an innovationsfreudigere Länder abzugeben.  

Markt und Realität China produzierte 2023 rund 30,16 Millionen Fahrzeuge und führt die Weltproduktion mit großem Abstand an, was die Gewichtsverlagerung der Branche dokumentiert. Bei Elektrofahrzeugen und Batterien ist China ebenfalls dominierend, mit hohen Anteilen an Produktion und Absatz sowie starkem Technologietempo entlang der gesamten Wertschöpfung.

Konsequenzen für das Autoland Die Selbstwahrnehmung als „größtes Autoland“ steht im Kontrast zu den globalen Kennzahlen, in denen China bei Produktion und Elektromobilität vorneweg fährt. Für große Hersteller entsteht der wesentliche Ergebnisbeitrag am Weltmarkt, weshalb europäische Detailentscheidungen ohne globale Skalierungskraft nur begrenzt Wirkung entfalten.

Planungssicherheit für KMU Die AGS Bayern betont, dass kleine und mittlere Unternehmen Planungssicherheit brauchen, um private Investitionen in neue Produkte, Ausrüstung und Qualifikationen zu tätigen – diese Sicherheit liefert der verlässliche EU Pfad mit klaren Flottenzielen und definierten Technologiepfaden. Ohne konsequente und strategisch geplante Transformation geht der Mittelstand und ggf. auch Konzerne weniger ins Risiko und unterlässt Innovationen, während klare Leitplanken neue Geschäftsmodelle in E Mobilität und Ladeinfrastruktur ermöglichen. Damit auch hier vor Ort weiter Innovation in KMU möglich bleibt, ist es notwendig, vereinbarte Ziele konsequent beizubehalten und gemeinsam zu verfolgen.

Wertschöpfung vor Ort Von der Umstellung auf E Mobilität und Erneuerbare Energien profitieren insbesondere örtliche Handwerks- und Servicebetriebe – von Planung, Installation und Wartung von Lade- und PV Infrastruktur bis hin zu Elektrifizierung im Fuhrpark – was lokale Steuereinnahmen stützt. Der Mix aus verlässlichem Rechtsrahmen und wachsender Nachfrage nach Elektro und Infrastrukturleistungen stärkt Gemeinden in einer konjunkturell schwierigen Phase.

Michaela Mellinger, Mitglied im Vorstand der AGS Bayern: „Planbare Regeln und der klare Kurs auf emissionsfreie Neuzulassungen sind der Doppelmotor für mittelständische Innovation: Sie geben Sicherheit für Investitionen und schaffen gleichzeitig einen wachsenden Markt für neue Produkte und Dienstleistungen – von der Ladeinfrastruktur bis zum elektrifizierten Handwerk. Wer heute in Qualifizierung, Elektrik, Software und erneuerbare Systeme investiert, sichert regionale Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit von morgen.“

Die AGS in der SPD Bayern ist die Landesarbeitsgemeinschaft für Unternehmer:innen, Handwerksbetriebe, Freiberufler:innen, kleine und mittlere Unternehmen, und Künstler:innen sowie Kulturschaffende. Sie informiert über Themen der Kultur und Mittelstandsarbeit und fördert den praxisbezogenen Austausch zu Themen der Wirtschaft in der Sozialdemokratie. Viele Mitglieder engagieren sich in kommunalen und überregionalen Gremien und bringen die Anliegen der Selbstständigen in die Politik ein. An der Spitze stehen Renate Kürzdörfer und Leander Sukov. Die Mittelstandsarbeit in der SPD hat eine lange Tradition seit 1891, mit einem wichtigen Meilenstein 1953 in Essen. Mitmachen ist ausdrücklich willkommen – auch für Nichtmitglieder der SPD. https://agsbayern.de/ Rückfragen: lavo@agsbayern.de

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