Die Arbeitsgemeinschaft Selbstständige (AGS) der BayernSPD kämpft für den Schutz des Urheberrechts in der digitalen (R)Evolution. Während Tech-Konzerne Milliarden mit KI-generierten Inhalten verdienen, die auf den Werken von Maler:innen, Synchronsprecher:innen und Schauspieler:innen basieren, erhalten die eigentlichen Künstler:innen keine Vergütung. Das muss sich ändern. Jetzt.
Maler:innen und bildende Künstler:innen stehen vor einer dramatischen Situation: 56% sehen ihre Lebensgrundlage durch KI gefährdet, über die Hälfte befürchtet Einkommensverluste durch KI-Bildgeneratoren. Ihre jahrelang entwickelten Stile werden von KI-Systemen kopiert und reproduziert - ohne jede Kompensation oder auch nur Wissen der Urheber:innen.
Synchronsprecher:innen und Schauspieler:innen erleben eine ähnlich bedrohliche Entwicklung: Ihre Stimmen werden ohne Einwilligung für KI-Training verwendet und anschließend synthetisch nachgeahmt. Die Rechtsprechung erkennt zwar ihre künstlerische Leistung als schutzwürdig an - Synchronsprecher:innen gelten als ausübende Künstler:innen nach § 73 UrhG - doch praktischer Schutz vor KI-Missbrauch fehlt weitgehend.
Aktuelle Rechtslage: Lückenhafter Schutz In Deutschland ist die Rechtslage problematisch: Nach § 2 Abs. 2 UrhG sind nur persönliche geistige Schöpfungen von Menschen schutzfähig - KI-generierte Werke genießen keinen Urheberrechtsschutz. Das Text- und Data Mining nach §44b UrhG erlaubt zwar das Training von KI-Systemen, aber nur wenn Rechteinhaber:innen nicht aktiv widersprechen (Opt-out). Viele Künstler:innen wissen jedoch gar nicht, dass ihre Werke verwendet werden.
Auf EU-Ebene trat im August 2025 der AI Act in Kraft. Dieser verpflichtet KI-Entwickler:innen zur Offenlegung ihrer Trainingsdaten und zu Maßnahmen zum Urheberrechtsschutz. Doch Künstler:innen kritisieren die Regelungen als unzureichend: Es fehlen konkrete Verpflichtungen zur Nennung spezifischer Datensätze und ein effektives Einwilligungserfordernis.
Was Interessenverbände fordern Der Deutsche Kulturrat warnt vor "existenzbedrohenden Auswirkungen" generativer KI auf Urheber:innen und ausübende Künstler:innen. Er fordert einen Interessensausgleich mit angemessener Vergütung für die Nutzung geschützter Werke beim KI-Training.
Die Initiative Urheberrecht, die rund 140.000 Urheber:innen vertritt, bezeichnet das massenhafte Training generativer KI als "rechtlich hochproblematisch". Sie fordert klare Kennzeichnungspflichten für KI-Inhalte und Transparenzverpflichtungen für Entwickler:innen.
30 Künstler:innen aus ganz Europa haben sich in der Kampagne "Stay True To The Act" zusammengeschlossen und fordern von der EU-Kommission eine faire Umsetzung des AI Acts mit echten Schutzrechten.
Die Arbeitsgemeinschaft Selbstständige der BayernSPD setzt sich als zentrale Interessenvertretung für Wirtschaft und Mittelstand gezielt für den Schutz des geistigen Eigentums ein. Als parteienoffene Organisation vertritt sie die Interessen von über 35.000 selbstständigen SPD-Mitgliedern - darunter zahlreiche Kreative und Künstler:innen.
Die AGS kämpft dafür, dass Marktwirtschaft und soziale Partnerschaft miteinander vereinbart werden. Für kreative Selbstständige bedeutet dies: Faire Vergütung für die Nutzung ihrer Werke, Transparenz bei KI-Training und echte Mitbestimmung bei der Gestaltung der digitalen Zukunft.
Warum eine starke AGS in Bayern entscheidend ist Die Zeit drängt: Jeden Tag werden Millionen von Kunstwerken ohne Einwilligung für KI-Training verwendet. Jeden Tag entstehen neue KI-Modelle, die kreative Berufe bedrohen. Bayern als Technologie- und Kulturstandort braucht eine starke Stimme für kreative Selbstständige.
Die BayernSPD mit einer gestärkten AGS kann auf Landesebene Druck für bundesweite Reformen ausüben. Sie kann Modellprojekte initiieren, die zeigen, wie fairer KI-Einsatz aussieht. Und sie kann dafür sorgen, dass bei der Wirtschaftsförderung in Bayern kreative Rechte mitgedacht werden.
Ohne eine starke AGS bleiben kreative Selbstständige in Bayern politisch unterrepräsentiert - während Tech-Konzerne ihre Lobbymacht ausspielen. Mit einer starken AGS haben Maler:innen, Synchronsprecher:innen und Schauspieler:innen endlich eine effektive Stimme in der bayerischen Politik.
Geistiges Eigentum ist wertvoll. Es verdient Schutz. Unterstützt uns, dass wir uns für die Belange der Kreativen einsetzen können.